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© Ivo Mayr
Marcus Bensmann
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© Kiepenheuer & Witsch
Cover von "Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst"
Es ist das Unwort des Jahres: „Remigration“. Rechte Gruppierungen tarnen mit diesem Euphemismus ihre Vorstellung, Massen an Menschen mit Migrationshintergrund zwangsauszuweisen. Ins Scheinwerferlicht öffentlicher Debatten rutschte das Unwort durch eine Recherche des investigativen Netzwerks „Correctiv“. Sie enthüllten ein Treffen, bei dem AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer zusammenkamen und u. a. die Vertreibung von Millionen Menschen planten.
"Correctiv" arbeitet gemeinnützig und recherchiert intensiv in rechten Kreisen. So deckten sie den Spendenskandal der AfD auf. Marcus Bensmann ist Reporter bei „Correctiv“. Die Neue Rechte und die „Alternative für Deutschland“ sind sein Spezialgebiet. Über Jahre war er auf Parteitagen, Kreisversammlungen und anderen Treffen, analysierte ihr Vorgehen. Die Erkenntnisse seiner Recherchen hat er in seinem neuen Buch zusammengefasst. Die "Correctiv"-Recherche zum „Geheimplan gegen Deutschland“ erhielt den Leuchtturm-Preis für besondere publizistische Leistungen des „Netzwerk Recherche“. Doch es gab auch Kritik, so von dem ebenfalls spendenbasierten Medium „Übermedien“. Sie mängelten fehlende Belege für die Abschiebepläne und sprachen gar von einem „hingehuschten Kern“. Correctiv betont jedoch, dass ihre verwendeten Zitate definitiv belastbar seien. Auch ersten Klagen seitens der AfD hält die Recherche stand. So darf AfD-Politiker Björn Höcke nicht mehr von einer „Deportationslüge“ sprechen. Auch der AfD-Abgeordnete Bernd Baumann behauptete, Correctiv wäre gerichtlich angewiesen worden, die Vorwürfe der Deportation zurückzunehmen. Das entspricht aber nicht der Wahrheit.
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