© Mandy Stappenbeck
Mit dem Historiker Jan Kostka auf regionaler Ahnentour: Markus Kaloff
„Ich muß Dir sagen, daß ich mich durch die schreckliche Angelegenheit nicht hindurch finde“, alles sei ein „Gestrüpp von Widersprüchen und Unlogik“, schrieb Erich Weinert 1952 an Anna Schlotterbeck. Während des Nationalsozialismus musste die Kommunistin ins Exil flüchten, wo sie sich mit Weinert anfreundete. Die Familie ihres Ehemannes Friedrich Schlotterbeck war von der Gestapo ermordet worden, er selbst war in KZ-Haft. 1948 siedelten die Schlotterbeck nach Dresden über, wo Friedrich als bewährter Kommunist Stadtrat wurde. Doch 1951 schloss sie die SED unter dem Vorwurf der Spionage aus der Partei aus, sie verloren ihre Arbeit, wurden von der Stasi verhaftet. Eine Odyssee durch die Haftanstalten des MfS begann …
1962 lernten Christa & Gerhard Wolf die Schlotterbecks kennen. Daraus erwuchs tiefe Freundschaft. Die offene Gesprächskultur der „Schlotters“ eröffnete den „Wölfen“ kritische Einblicke in die Geschichte der DDR.
Schauspieler Marcus Kaloff und Historiker Jan Kostka rekonstruierten die bewegten Biografien der Schlotterbeck. Es ist das Porträt zweier Menschen, die trotz schmerzlicher Erfahrungen „eine Oase von Freundlichkeit, Zuneigung, Erfahrung, von Unerschrockenheit, Heiterkeit und Witz“ (C. Wolf) schufen.
Literaturhaus
Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg
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