©Piotr Tarkowski
Drama über Zwangsadoption in der DDR: Rene Müller-Ferchland
„Weiße Hunde nennt man einzelne Riesenwellen in den Weiten der Ozeane, die schäumend über ganze Schiffe hinwegrollen können, sie aus dem Nichts heraus zum Kentern bringen. Im gleichnamigen Roman des Erfurter Autors Rene Müller-Ferchland stehen sie für ein Sinnbild. Sein Thema ist dabei die Zwangsadoption in der DDR.
Annerose ist Ende fünfzig, allein und scheint mit allem abgeschlossen zu haben – mit ihrer Vergangenheit und mit der Gegenwart. Doch dann wird die junge Celine ihre neue Chefin und ihr gelingt es, Anneroses Panzer nach und nach aufzubrechen. Endlich findet Annerose den Mut, sich ihrer Geschichte zu stellen: Vor mehr als 40 Jahren hat man der damals Minderjährigen das Kind weggenommen. Celine bestärkt sie und macht sogar Anneroses frühere Jugendliebe Jakob ausfindig. Zusammen sind sie auf die Suche nach Antworten.
René Müller-Ferchland wurde 1984 in Magdeburg geboren, wuchs hier auf, ehe er zum Studium der Neueren deutschen Literaturwissenschaft und Philosophie nach Erfurt ging. Beim Schreiben ist es immer wieder der Mensch, der ihn interessiert: „Das Zentrum meines Schreibens bildet allein der Mensch – seine Prägung, sein Wille, seine Brüchigkeit, sein Wahn, seine Abgründe, seine Stärke, sein Fallen, sein Aufstehen oder Liegenbleiben. Die Figuren kommen zu mir. Wenn sie da sind, laufe ich mit ihnen über Staatsgrenzen, über Bühnen, durch den Dschungel, ich laufe mit ihnen durch ihre Geschichten und ihre Katastrophen.“
Literaturhaus
Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg
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Mo - Fr 10 – 16 Uhr, Do 10 – 18 Uhr und zu Veranstaltungen