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Doris Liebermann
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"Gegen die Angst, seid nicht stille" von Doris Liebermann
Es herrschte eine Atmosphäre der Bedrohung. Besonders als nicht-staatskonformer Künstler musste man wachsam bleiben. Und doch wollten der Schriftsteller Jürgen Fuchs und die Liedermacher Gerulf Pannach und Christian Kunert etwas von ihrem Schaffen in der DDR dokumentieren, auch wenn sie damit hinter Gittern landen würden. Die Autorin und Bürgerrechtlerin Doris Liebermann schildert in ihrem Buch „Gegen die Angst, seid nicht stille“ kenntnisreich die beklemmende Geschichte der drei Künstler, die von Einschüchterung und Verfolgung geprägt ist. Gerulf Pannach und Jürgen Fuchs waren erklärte Sozialisten. Fuchs war sogar ein SED-Mitglied, bis er wegen seiner Prosa und Lyrik ausgeschlossen wurde. Die drei Künstler waren nicht gegen die DDR, sie hegten nur den Wunsch nach künstlerischer Freiheit, Selbstbestimmung und Meinungsfreiheit. Im Herbst 1976 nehmen sie ein geheimes Tonband mit ihren Liedern und Texten auf. Hilfe bekommen sie dabei von zwei Musikern, die in der verbotenen Band „Renft“ spielten. Trotz Stasi-Überwachung gelingt es ihnen, das Tape in den Westen zu bringen. Doch schon wenige Wochen nach der Aufnahme werden die drei Künstler verhaftet. Und als westliche Sender ihr Band ausstrahlen, wird die Anklage noch erweitert. Doch es kommt nicht zum Prozess. Dank internationaler Proteste werden sie nach neun Monaten Untersuchungshaft nach West-Berlin ausgebürgert. Ihre Geschichte ist dabei ebenso einzigartig, wie typisch für diese Zeit. Im Anschluss an die Lesung gibt es ein gemeinsames Nachgespräch mit multimedialer Untermalung mit dem ehemaligen Renft-Musiker Christian Kunert.
Dokumentationszentrum am Moritzplatz
Umfassungsstraße 76, 39124 Magdeburg
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Mo-Mi 9-16 Uhr; Do bis 18 Uhr; Fr bis 14 Uhr; jeden 1. Sonntag im Monat 10-16 Uhr