© Just Loomis
das norwegische Poptrio a-ha
a-ha auf "Electric Summer"-Tour
Mit ihrer elektronischen Synthesizermusik haben die drei Norweger von A-HA den Sound und das Lebensgefühl der 1980er mitgeprägt und ihr Bekanntheitsgrad ist auch 30 Jahre später kaum zu überbieten. „Take on me“ aus dem Jahre 1985 hat irgendwie jeder (noch) im Ohr und die Bravo-Poster liegen bei der älter gewordenen Generation garantiert noch auf dem Dachboden – oder hängen vielleicht noch an der Wand: Morten zum Aufklappen in XXL. Immerhin ist das Video zu „Take on me“ bis heute eines der geilsten, die je gedreht wurden. Interessant: die Single selbst wurde damals erst im dritten Anlauf ein Erfolg. Die erste Version verkaufte sich weltweit nur 300 mal, und es lohnt sich, eben dieses erste Video mal im Netz zu suchen. Peinlich oder lustig? Es ist jedenfalls ein gutes Beispiel dafür, wie ein Hit entsteht. Die weitere Erfolgsgeschichte der drei Norweger ist bekannt. Ihre vorläufige Bilanz sind zehn Studioalben und 80 Millionen verkaufte Tonträger. Die Auflösung der Band im Jahre 2010 war dann auch einer der großen Aufreger der Neuzeit.
Fünf Jahre später stand die große Überraschung: Das Comeback mit dem eher mittelmäßigen Album „Cast in Steel“. An dieser Stelle hätte „Foot of the Mountain“ sicher besser gepasst, ist es doch musikalisch gesehen das beste, was die Band abgeliefert hat. Aktuell gibt es nun „A-HA unplugged“ auf CD und DVD/ BluRay, der Mitschnitt zur gleichnamigen Tour. Es ist schon etwas Besonderes, wenn erfolgreiche Vollblutmusiker eine Auswahl ihrer Songs, minimalistisch arrangiert, einem kleinen Publikum präsentieren. Ganz ohne Schnickschnack und mit hochkarätigen Gästen auf der Bühne, wie der großartigen Alison Moyet. Bei der Aufzeichnung, so intim, ganz dicht ran, wird klar, dass Morten Harket nichts von Ausstrahlung verloren hat. Es wirkt aber auch, als suchte er nach Bestätigung à la „Leute, ich sehe immer noch geil aus und treffe die hohen Töne“.
Was in all den Jahren immer schade war, ist die Tatsache, das A-HA auf der Bühne nie wie echte Kumpels wirkten. Eher wie Geschäftspartner, die hier nur ihren Job machen und das Programm professionell abarbeiten. Da blieben Genuss und Freude etwas auf der Strecke. So ging es dann auch Redakteuren wie mir vor einigen Jahren, die auf wohlformulierte Fragen ziemlich dusselige Antworten bekamen. Aber als Popstar kann man sich das leisten, sei es auch nur der norwegische Humor. Nun kommen sie nach Magdeburg, um einfach nur das zu tun, was sie wirklich können: Mehrere Tausend Menschen mit ihrer Musik begeistern, vor wunderschöner Domkulisse. Und spätestens, wenn im Wunderkerzenmeer, tausend textsichere Fans „Hunting high and low“ singen, ist er da, der Gänsehauteffekt. (welle)#