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© Florian Fries
eröffnen die Jazztage: das Aurora Oktett
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© Patrick Essex
Das Quartett um Florian Herzog spielt am zweiten Tag des Festivals
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© Dovile Sermokas
Den dritten Tag eröffnet das MOVE String Quartet
Die Macher der Jazztage JETZT offerieren Jazz nicht nur als Musikstil. Jazz ist hier Synonym für Neugier und Offenheit, für musikalische Grenzüberschreitung und Experiment. Magdeburg entwickelt sich so zum aufstrebenden Treffpunkt der internationalen Jazzszene mit experimentellen Klängen. Diesmal ist der Bass Boss. Zur Eröffnung spielt das Aurora Oktett. Mit vielfältigen Arrangements zeigt das Ensemble um Carl Christian Wittig, wie frisch die Mischung aus Streichquartett und Jazzquartett klingen kann. Von zentraler Bedeutung sind Konzeption und Komposition, die Streicher und Quartett schlüssig verbinden und verschmelzen lassen. Am Folgetag bildet Kontrabassist Florian Herzog mit seinen Kollegen eine symbiotische Einheit, die sich in jedem Moment individuell und kollektiv verlieren und intuitiv wiederfinden kann. Als Pionier der Jazz- und Avantgarde-Szene definiert er sein Quartett über individuelle Gegensätze der Mitglieder. Ihre Musik lebt weitab der Taktstriche von brillant ausbalancierten Gegensätzen, von Hyperaktivität und Entspannung, vom Abstrakten und Zugänglichen. Danach das Half Easy Trio: Für seine Band schreibt der bulgarische Schlagzeuger und Perkussionist Martin Hafizi Musik, die verschiedene Stile und Genres in sich eint. Der Sound ist von Bezügen zu „ … klassischer Musik, zeitgenössischem Jazz, bulgarischer Folklore und der tiefen Suche nach reichen Texturen, Schönheit, Energie, Kraft und Dramatik geprägt.“, sagt Hafizi. In einer beachtlichen Kollaboration mit der ukrainischen Sängerin Tamara Lukasheva steht emotionaler, technisch brillanter Gesang für eine aktuelle Freiheit im Jazz. Den dritten Tag eröffnet das MOVE String Quartet rund um die Cellistin Susanne Paul. Das Quartett mit Carlos Bica (b) verbindet Klangparameter der europäischen Klassik mit den Improvisationsstrukturen des Jazz, unorthodox mit einem ausdrucksvollen Kontrabass statt zweiter Geige besetzt. In seinem Nathan Ott 4tet schafft der Schlagzeuger klangmalerisch Räume, kreiert fein schattierte Szenerien für seine Mitspieler und versteht es dabei, die Musik mit eleganter Subtilität zu lenken. Mit Jonas Westergaard (b) und Uli Kempendorff (sax) entsteht ein atmosphärisch dichter Sound, der zu allen dynamischen Steigerungen fähig ist. Finaler Glanzpunkt wird jedoch der britische Bassist, Komponist und Bandleader Dave Holland im Trio mit Kevin Eubanks and Eric Harland sein. Mit virtuoser Technik und rhythmischem Gespür verbindet er Respekt vor diversen Musikstilen und Klangwelten. Sein Spiel ist auf unzähligen Aufnahmen und Tonträgern zu hören, u.a. auf „Bitches Brew“ (1970) von Miles Davis. Es darf ein Konzert der Extraklasse erwartet werden voller Ausbrüche, Farbtöne und Emotionen.
Forum Gestaltung
Brandenburger Straße 9-10, 39104 Magdeburg
Ausstellungen: Mi bis So, 14 bis 18 Uhr und bei Veranstaltungen