Robert Allen Zimmerman alias Bob Dylan gilt ohne Zweifel als Verkörperung einer Gegenkultur. Die Verleihung des Nobelpreises für Literatur sowie zahlreiche Grammy-Auszeichnungen dokumentieren die große Anerkennung des Singer/Songwriters. Bob Dylan definierte durch die Poesie der Texte und Lyrik der Lieder Ideale, Ängste und Stimmungen von Generationen. Seine Texte zeichnen sich oft durch vielschichtige Bezugsebenen aus, in denen sich Hochkultur und Popkultur treffen. Durch scharfe Beobachtungsgabe und politisches Verständnis wurde er bald zum natürlichen Sprachrohr der Jugend, deren Aufbruch er in den 1960er Jahren mit bewirkte und begleitete.
Dylan-Songs sind immer auch lebensnahe Dichtung und viele davon in die amerikanische Literatur eingegangen wie „The Times They are A-Changin’ “, „Blowin’ in the Wind“ und „Like a Rolling Stone“. Nach ersten Erfolgen befreite er die Rockmusik von ihrer Banalität und sorgte 1965 beim Newport Folkfestival für einen Eklat, als er seine Gitarre elektrisch verstärkte und damit den Folkrock begründete.
Etliche Songs wurden Hits als Covers wie „Mr. Tambourine Man“ (The Byrds), „All Along The Watchtower“ (Jimi Hendrix), „Knockin' On Heavens Door“ (Guns N' Roses) und „My You Feel My Love" (Adele). Gestört hat das Dylan nie und er macht weiter, wie es ihm gefällt. Drei Alben (2015-2017) mit Interpretationen von Frank Sinatra Songs haben dabei selbst überzeugte Fans auf eine harte Probe gestellt. In seinen Konzerten spielt er jedoch einen Mix aus Klassikern und neueren Sachen und lange nicht live gehörte Titeln wie „When I Paint My Masterpiece“ und „Make You Feel My Love“.
© Engelhardt