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Bob Geldorf
Bob Geldof, press session
Er ist Ire, aufgewachsen im Süden von Dublin und dachte, die Menschen könnten durch die Sprache des Rock den Gedanken des Gemeinsamen begreifen. Als Initiator der Live-Aid-Konzerte 1985 mit weltweit zwei Milliarden Zuschauern wurde Robert Frederick Zenon Geldof unermüdlicher Kämpfer für die Ärmsten dieser Welt und dafür von der britischen Queen zum Ritter geschlagen. Seine Karriere begann in den späten 60ern. Geldof war Lastwagenfahrer, Straßenmusiker, Lehrer und schrieb für das Musikmagazin „Georgia Street“ in Vancouver. 1975 kehrte er nach Irland zurück und führte Interviews für den „New Musical Express“ mit Little Richard und Elton John. Bald darauf gründete er in Dublin „The Nightlife Thugs“, die ursprünglich Rhythm and Blues spielten. Die Band siedelte 1976 nach England über und änderte ihren Namen in „The Boomtown Rats“. Den Namen hatte er in Woody Guthries Biographie „Bound for Glory" gefunden; „Boomtown Rats" nannte man die Arbeiter auf den Ölfeldern. Beeinflusst von den „Sex Pistols“ und „The Clash“ modifizierten sie ihren Stil und bekamen einen Plattenvertrag bei „Ensign Records“. Ihr Hit „I Don’t Like Mondays“ beschreibt ein Massaker an einer amerikanischen Schule in San Diego 1979. Die Attentäterin Brenda Ann Spencer war damals 16 Jahre alt und hatte das Gewehr von ihrem Vater zu Weihnachten geschenkt bekommen. Ihr Motiv beschrieb sie mit: „I Don’t Like Mondays“. 1982 erhielt Geldof die Hauptrolle in Alan Parkers Verfilmung des Pink Floyd-Werkes „The Wall". Geldofs Leben wirkte spätestens seit den 90er Jahren wie eine Seifenoper. Er und seine damalige Frau Paula Yates gaben ihren Töchtern Namen wie Fifi Tixibelle, Peaches Honeyblossom und Little Pixie. Dann verließ ihn Paula für den INXS Sänger Michael Hutchence und ging wie dieser in Exzessen von Heroin unter. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Aber er spielt noch immer die New-Wave-Klassiker „When the Night Comes“ und „Diamond Smiles“. Es sind Boomtown-Rats-Nummern. Aktuell haben „The Boomtown Rats“ mit den originalen „Rats“ Pete Briquette (Bass), Simon Crowe (Drums) sowie Garry Roberts (Gitarre) ihren neuen, sehr eingängigen Song „Trash Glam Baby“ vom kommenden Album „Citizens Of Boomtown“ ausgekoppelt. Der Geldof von heute wütet noch immer. Aber er trägt dazu verwuselte, weiße Haare und einen grauen Anzug.