© Bastian Bochinski
Frittenbude
Hat diese Band nicht im Angebot, ist aber trotzdem heißer Scheiß! Frittenbude sind eine Band, die seit nunmehr 13 Jahren gegen die Erkenntnis ankämpft, dass das Leben nicht immer schön ist und dennoch zelebriert gehört. Widersprüchlich und immer fragend, süchtig nach Leben und der Sucht an sich, einvernehmlich unzufrieden mit den herrschenden Zuständen und dennoch latent glücklich. Das Ergebnis dieser 13 Jahre heißt „Rote Sonne“ und ist ein Album, welches die Widersprüche der Band perfekt einfängt und wiedergibt: Mal kryptisch, mal plakativ ziehen sich die Texte des Sängers Johannes Rögner durch das stimmige aber experimentierfreudige Soundbild von Martin Steer und Jakob Häglsperger. Wut trifft auf Liebe, Sucht auf Klarheit und Aggression auf Lässigkeit. Denn zu wissen, dass man kämpfen muss, führt nicht automatisch zu Bitterkeit. Selten hat man dieses Lebensgefühl so deutlich gespürt wie auf ihrem neuen Album. Beispielhaft dafür sind Songs wie „Brennen“ mit den Zeilen „Komm lass uns renn'n, renn'n, renn'n (Und lass uns brennen), Dem Leben entgegen, Entgegen den Regeln“ oder der Track „Kanister“, wo festgestellt wird, „[...] Ja, der Gutmensch stirbt aus, wie Dinosauriertiere [...]“Aus den Jungs, die ihr erstes von inzwischen fünf Alben im eigenen Jugendzimmer produzierten, sich durch Jugendzentren und Clubs des Landes spielten und sich immer lieber den Höhen und Tiefen statt der Monotonie hingegeben haben, ist eine Band geworden, die trotz des Hypes zu ihren Überzeugungen steht: DIY, Haltung beweisen und kein Applaus für Scheiße. Nicht gerade die schlechtesten Prinzipien in dieser Musikwelt.
Zum Konzert von Frittenbude im Rahmen der "Rote Sonne"-Tour am 15. Februar in der Factory
© Andreas Lander
Factory
Sandbreite 2, 39104 Magdeburg
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