Ankathie Koi_(c) Lucia Bartl
Ankathie Koi - 2016
Ankathie Koi kann die Tanzmaus, die feine Lady und den männermordenden Vamp, und doch geht es ihr nie darum, von einem Geschlechterstereotyp ins nächste zu wechseln. Auch Männer können hier Schwestern sein, zwei davon stehen Koi bei ihren Live-Exzessen zur Seite. Die in Oberbayern aufgewachsene und in Wien heimisch gewordene Künstlerin singt keine Jazzballaden, obwohl sie Jazzgesang studiert hat, sondern produziert Dancepop voll unverhohlener Eightiesreferenzen. Quietschbunt und überdreht, gleichzeitig aber stets ohrwurmig und auf verquere Weise elegant. Die Songs ihres Debüts „I Hate The Way You Chew“ sind eine Verbeugung vor Kate Bush und Madonna, schwer stylish, aber nicht bloß schöne Oberfläche. Die Texte sind mal reflektiert, mal abgedreht, aber immer pointiert; die Videos zu den Singles „Little Hell“, „Black Mamba“ und „Foreign Heart“ präsentieren eine ebenso wandlungsfähige wie ausdrucksstarke Performerin und Entertainerin, bei der Schmäh und Haltung ganz selbstverständlich Hand in Hand gehen und überbordende Lebenslust und Verletzlichkeit zwei Seiten derselben Medaille sind.
Überbordende Lebenslust transportieren auch die Berliner von Nova fliegt zum Mond. Mit ihrem Sound erfinden die vier Jungs mit ihrer Sängerin Gypsy-Swing und Balkan-Folk neu. Dabei bleibt‘s stets tanzbar und lebendig. 2009 in Istanbul hoben Gitarrist Murat und Kontrabassist Falko mit ihrer Straßenmusik zum ersten Mal ab. In Berlin stieß die Berliner Sängerin mit rumänischen Wurzeln Nova dazu, die für eigene Titel federleichte Melodien und Texte auf Rumänisch, Englisch und Französisch schrieb. Mit an Bord befinden sich zudem der Kopenhagener Jazzdrummer Magnus und der Bayerische Sopransaxophonist Luis.