© Karsten Kammer
„Never gonna give you up, never gonna let you down,” wer diese Zeilen von Rick Astley kennt, hat jetzt wahrscheinlich einen Ohrwurm. Der Song ist nicht nur ein waschechter Klassiker, sondern bildet auch das diesjährige Motto des CSD in Magdeburg: „Queer Europe – Never gonna give you up”, denn der Verein solidarisiert sich mit queeren Menschen in ganz Europa und will ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit, über die deutschen Grenzen hinweg, setzen. „Wir sehen uns in einer europäischen Verantwortung, deshalb haben wir diesmal viele europäische Vertreter eingeladen”, erzählt Falko Jentsch, Vorstand des CSD Magdeburg e.V.
Wie immer erstreckt sich die Veranstaltungsreihe über mehrere Wochen, beginnend mit dem Hissen der Regenbogenflagge vor dem Rathaus, mit Simone Borris als Schirmherrin. Es folgt unter anderem ein queerer Zoobesuch, ein Minigolfturnier und ein unterstützender Abstecher zum Christopher Street Day in Braunschweig. Alles ein Warm-Up für die große Demo und das Stadtfest. „Die zeitliche Trennung von Demonstration und Feier ist uns wichtig, weil wir der politischen Debatte eigenen Raum geben wollen,” legt Jentsch dar. Genau darauf zielt der CSD ab: Aufmerksamkeit, Debatte und Veränderung. Deshalb gibt es auch erstmals eine zweite Bühne auf der Polit-Talks oder Poetry-Slams aufgeführt werden. Wie Rick Astleys Klassiker sollen ihre Themen im Kopf bleiben. Denn auch heute gibt es in Deutschland noch diskriminierende Strukturen, wie die hohen Anforderungen an Nicht-Heterosexuelle beim Blutspenden oder der Adoption, sowie direkte Anfeindungen auf der Straße. Letzteres „ist ganz deutlich im ländlichen Raum zu spüren,” ärgert sich Jentsch. Deshalb will der CSD Magdeburg städtische Hilfen, um die Antidiskriminierung voranzutreiben oder Schutzräume für queere Geflüchtete zu errichten, worin sich das Motto widerspiegelt.
Doch der CSD dient nicht nur der Demonstration, sondern auch dem Feiern queerer Kultur. Auf der Hauptbühne treten Künstler auf, die LGBTQ+ unterstützen oder Teil der Community sind. So zum Beispiel „MKSM”, ein schwuler Singer-Songwriter.