© Sven Sindt
Bleiben ihrem Stil treu: Die Prinzen
Dass Lieder über Generationen mitgesungen werden können, passiert nicht häufig. Die 90er-Hits der Prinzen sind eine Ausnahme. Mit Witz, einer gewissen Portion Ironie und Melodien, die wie Butter durch den Gehörgang gleiten – und dort bleiben – begeistern sie bis heute selbst die Jüngsten. Sie waren die erste Band aus dem Osten, die bundesweiten Erfolg hatte. Seit 30 Jahren machen die fünf ehemaligen Chorknaben Musik und starten mit den Highlights in eine Jubiläumstour.
Im Gepäck haben die Leipziger auch ihr neues Album „Krone der Schöpfung“. Stilistisch behalten sie die typischen, altbewährten Harmonien und ohrwurmtauglichen Refrains bei. Auch die lustigen Texte über teils skurrile Alltagssituationen bleiben. Allerdings sind die Texte unglaublich zeitgemäß und nicht nur frech, sondern gesellschaftskritisch. So antworten sie auf die immer häufiger gestellte Frage, was man denn heute überhaupt noch dürfe, ganz sarkastisch mit ihrem Song „Dürfen darf man alles“. Es täte aber auch nicht weh, rücksichtsvoll miteinander umzugehen. Im Lied „Krone der Schöpfung“ geht es um das narzisstische Verhalten von Menschen gegenüber dem Planeten.
Auf dem Album gibt es auch mehrere Neuinterpretationen von alten Songs. Für die haben sich die Prinzen frische Talente der deutschen Pop-und Rap-Szene als Feature-Gäste an die Seite geholt. Die neue Version von „Alles nur geklaut“ mit „Deine Freunde“ oder von „Küssen verboten“ mit Jennifer Weist legt die ursprünglichen Konzepte der Lieder dialogartig aus. Damit erstrahlen sie in einem völlig neuen Licht.
© Engelhardt