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Telemann Sommerfest: Lidia Buonfino (links) und Nikki Riediger
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Telemann Sommerfest
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Telemann Sommerfest
Opulente Kleider mit Tüll und Rüschen, aufwendige Frisuren und Kopfbedeckungen: die Zeit des Barock und Rokoko übt noch bis heute eine gewisse Faszination aus. Denkt man nur an erfolgreiche Netflix-Produktionen wie „Bridgerton“ oder etwas lokaler, das Telemann-Sommerfest. Zum dritten Mal wird sich der malerisch gelegene Klosterbergegarten mit dem angrenzenden Gesellschaftshaus zu einer bunten Flaniermeile aus höfischen Tänzen, Konzerten, Walkacts und zahlreichen Mitmachangeboten verwandeln. Barocke Figuren wandeln über das Festivalgelände, erheben sich akrobatisch in die Lüfte und geben einen Einblick in die barocke Vergangenheit. Dabei kann man auch selbst in historische Kostüme schlüpfen, zusammen mit der Höfischen Gesellschaft e. V. höfische Tänze ausprobieren, sich das Haar herrichten lassen oder sich im Verfassen barocker Freundschaftsbriefe ausprobieren. Geschichten vermittelt Nadja Gröschner alias Gräfin Groeschneér vom Fürstenwall beim Spaziergang über das Gelände, während Dr. Carsten Lange durch das Gesellschaftshaus führt. Die kreativen Köpfe der „Macherburg“ zeigen, wie man einen Beistelltisch herstellt, der prunkvoll verziert ist und ein Bild von Telemann als Intarsie enthält. Musikalisch vereint das Ensemble „Les Seraphines“ in zwei Konzerten keltische und barocke Kompositionen aus dem 16. und 18. Jahrhundert. Das Ensemble „Hamburger Ratsmusik“ und die Sopranistin Isabel Schicketanz hingegen widmen sich am Abend mit Liedern, Kantaten und Sonaten von Georg Philipp Telemann und seinen Zeitgenossen dem Thema Glück. Am Nachmittag befassen sich die Hamburger in einer musikalischen Lesung mit Texten und Musik von Telemann über Freundschaft. Dass sich Telemann und Jazz nicht ausschließen, zeigen Dora Osterloh und ihr Ensemble, bevor DJ LANE mit elektronischen Klängen die Tanzfläche zum Beben bringt.
Über Freundschaft und Glück
Ewig aktuelle Themen wie „Freundschaft“ und „Glück“ sind die Themen der beiden Konzerte mit dem Ensemble Hamburger Ratsmusik. Telemann, Händel und Bach waren sich zeitlebens freundschaftlich verbunden und schrieben einander Briefe. Gemeinsam mit Peter Bieringer nähert sich das Ensemble Telemanns Freundschaften am Nachmittag (16.30 Uhr, Gesellschaftshaus) in einer musikalischen Lesung. Rund um die Suche nach dem Glück geht es am Abend (19.30 Uhr, Bühne Klosterbergegarten) in dem Programm „Fortuna Scherzosa“ mit der Sopranistin Isabel Schicketanz in Liedern Kantaten und Sonaten von Telemann und seinen Zeitgenossen.
Dora Osterloh
Das Ensemble der Berliner Jazzsängerin Dora Osterloh interpretiert eigene Songs und Bearbeitungen von Telemanns Kompositionen (21 Uhr, Bühne Klosterbergegarten). Die Magdeburger und Berliner Musiker schaffen mit einem aktuellen jazzbeeinflussten Sound Zugang zu alter und neuer Musik und erkunden sie in offenen Klangräumen und weitschweifenden Improvisationsfeldern.
Spirit of Celtic Baroque
Das Ensemble Les Seraphines vereint zeitlose Arrangements alter Meister des 16. bis 18. Jahrhunderts mit erfrischenden barockisierten und keltisch anmutenden Kompositionen von Bettina Hartl (15.30 Uhr, Bühne Klosterbergegarten). In einer ungewöhnlichen Klangkombination aus Bandoneon, Violinen, Violoncello, Cembalo, Handglocken und Gesang präsentieren die Musiker feierliche Ciacconas, virtuose Concerti und anmutige Liebeslieder. In der Synthese aus ‚alt und neu‘ verdeutlichen sie die Aktualität dieser Musik und stellen eine Verbindung zur Gegenwart her.
Augenschmaus und Kostbarkeiten
In barocken Zeiten waren große Spektakel beliebt. Barocke Figuren wie die Zirkuskünstler Nele Jäger und Michael Prosi oder die Artistin Nikki Riediger wandeln über das Festivalgelände. Spiel und Spaß für Groß und Klein gibt es bei der Auwahl an barocken Holzspielen in XXL-Format. Außerdem kann man sich das Haar beim Magdeburger Friseurmuseum herrichten lassen, Blumenschmuck mit dem Pastel Blumencafé basteln oder mit Sandy Gärtner Papiertheaterfiguren entstehen lassen. Thomas Blank verzaubert währenddessen mit Seifenblasen das Gelände (5 bis 21 Uhr Kreativareal Klosterbergegarten).
© Conrad Engelhardt