© Roland Bertram
Fehlfarben
Fehlfarben
Es fällt schwer zu glauben, dass die Fehlfarben um (Miese-)Peter Hein auch nur einem, zumindest halbwegs an Musik interessiertem Mitmenschen tatsächlich kein Begriff sein könnten. Zur Erklärung, liebe Nachgeborenen, diese Düsseldorfer Band war einfach einmal das Maß aller Dinge. Und ihr Album „Monarchie und Alltag“ aus dem Jahr 1980 hat Einfluss und Strahlkraft bis in die musikalische Gegenwart und liefert(e) Unmengen an Bands die Koordinaten ihres musikalischen Schaffens. Punkt, aus! Keineswegs jedoch soll das Oeuvre der Band auf dieses eine, ihr erstes Album reduziert werden. So einiges sollte über die Jahre noch folgen, zu erzählen gäbe es da noch vieles. Das letzte Album erschien erst vor knapp zwei Jahren. Doch genau die elf Songs ihres legendären Debütalbums sind der Grund ihrer aktuellen Tour. Auf „Monarchie und Alltag“ verbinden sich aufgekratzter Punk mit Offbeats und experimentellem New Wave. Und die poetisch-politischen Texte (Textpassagen haben sicherlich nicht wenige noch immer drauf) vom etatmäßig bockigen und miesepetrigen Sänger Peter Hein hielten der Endsiebziger BRD-Tristesse schlichtweg das Messer an den Hals. Xao Seffcheque beschrieb einmal Heins so typisches Timbre „Selbst über eine Gegensprechanlage würde er die Emotionen ungefiltert rüberbringen.“ Nach diversen Veröffentlichungen, anderen Projekten der Mitglieder (Pyrolator, DAF, Der Plan oder Family 5), Trennungen und Wiedervereinigungen kommen die Fehlfarben 37 Jahre nach Entstehen von „Monarchie und Alltag“ nun nahezu in Originalbesetzung wieder zusammen, um diese Sternstunde deutschsprachiger Rockmusik noch einmal auf die Bühne zu bringen. An Aktualität hat das Album trotz der langen Zeit gewiss nichts eingebüßt. Und, Tusch, selbst Thomas Schwebel wird als Gast auf der Bühne stehen. Ganz großes Kino!
© Andreas Lander
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