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Pestpocken
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© Kay Özdemir
Turbodrums, schnelle Riffs und ächzende Stimme: Fahnenflucht
„The MD Project“: Es wurde mit dem Ziel aus dem Boden gestampft, ein Zeichen gegen fehlende finanzielle Unterstützung für Jugendhäuser zu setzen und das subkulturelle Leben in Magdeburg sichtbar zu machen. 10 Jahre nach dem ersten Magdeburger Hardcore und Punk Festivals, ist „The MD Project“ nun ein eingetragener Verein. Das bedeutet: „Wir werden wieder regelmäßig Clubshows und Open Air Veranstaltungen machen,“ so die Veranstalter. Im KJH Knast findet nun die zweite Auflage des „Knastgigs“ statt.
Aus einer linkspolitischen Bubble macht sich The MD Project stark gegen Diskriminierungen jeglicher Art, welche auf dessen Veranstaltungen mit einer Null-Toleranz-Grenze zu sofortigem Rausschmiss führen. Schon immer traten auch politische Bands auf den Bühnen des MD Projects auf. „Fahnenflucht“ ist so eine Band. Wenn die jemals ein weichgespültes gute-Laune-Album herausbringt, ist das ein Indikator dafür, dass die Probleme dieser Welt überwunden sind. Intelligent, kompromisslos folgen sie in ihren systemkritischen Texten dem Toleranzparadoxon: keine Toleranz für Intoleranz. Sie machen Punk mit Turbodrums, schnellen Riffs und ächzender Stimme.
Ihr Hardcore-Punk ist mindestens genauso antreibend, ihre Texte noch wütender: Auch „Pestpocken“ heben die Faust zum Protest in die Luft und stehen seit 25 Jahren für politischen Punkrock. Sängerin Andrea hat eine Kraft in ihrer Stimme, bei der Faschisten Angst bekommen. Die letzte Veröffentlichung „Another World Is Possible“ ist zwar schon wieder vier Jahre her, hat allerdings kein Stück an Aktualität verloren.
Ein besonders schmerzhafte Aktualität liegt das dem Album „Welt am Galgen“ der Band „Ausschreitung“ inne. Sie ist die dritte Punkband des Knastgigs und beschäftigt sich auf ihrer 2023er LP unter anderem mit Krieg, Terror und Klimawandel.