Lausitzer Sinfonie

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© Michael Hünerbein

Die Band um Alexander Scheer & Andreas Dresen

Auf seine Musik und die gehaltvollen Texte des singenden Baggerfahrers aus dem Lausitzer Braunkohlerevier sind viele erst durch den mit vielen Preisen dekorierten Spielfilm „Gundermann“ aufmerksam geworden. Gerhard Gundermann lebte intensiv, immer im Widerspruch, und verglühte früh, nachdem er hat sich eingemischt, geirrt, gekämpft und oft auch korrigiert hatte. Er war im Dreischicht-System arbeitender Baggerfahrer, welcher in seiner arbeitsfreien Zeit außergewöhnliche Musik und Texte schrieb. Er war auch Stasi-Informant, welcher Freunde und Kollegen bespitzelte. Der lebhafte Musiker und Sänger Alexander Scheer spielte die ambivalente Figur des Gerhard Gundermann im Film beeindruckend und gab dem Charakter nicht nur angemessene Erscheinung, sondern auch entsprechende Stimme. Durch seine Bühnenpräsenz und das schauspielerische Talent wird das Publikum schlichtweg mitgerissen. Für die Premiere des Films wurde eigens eine Band gegründet, der Scheer und Regisseur Andreas Dresen angehören. Niemand ahnte, dass dieses Projekt Bestand haben würde. Neu im Programm ist die typisch schwermütige Gundermann-Ballade ,„Leine los“. Aber auch Klassiker von Gundermann kommen wie „Schwarze Galeere“, „Wenigstens bis morgen“ und „Ich mache meinen Frieden“. Alexander Scheer und Andreas Dresen singen entweder zweistimmig oder teilen sich die Gesangsparts. Und Pankow-Gitarrist Jürgen Ehle bringt sich mit schönen Gitarrensoli ein. Die von Jürgen Ehle gesungene, rockige Nummer „Die Zahlen“ stammt als Coverversion von der Berliner Punk-Band „Die letzten Ecken“. Und als Background machen Harry Rosswog (Bass), Nicolai Ziel (Drums) und Jens Quandt (Keyboards) den Mokka rund. Schließlich wird auch die großartige Liebeserklärung von Gerhard Gundermann für seine Tochter „Linda“ von 1993 erklingen; fünf Jahre bevor sein Leben zwischen Bagger, Familie und Bühne ein frühes Ende fand.

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