© Elisabeth Ehrke
Ironie in den Texten, Details in den Tönen
Da denkt man, schon alles Erdenkliche gehört zu haben und dann kommen „Les Bummms Boys“ daher und ertränken diese Vorstellung in der Elbe. Ein Beispiel: Es gibt viele Lieder über idealisierte Traumwelten à la Abenteuerland von Pur. Aber diese fünf norddeutschen Originale schaffen es doch tatsächlich über Weltfrieden, das Ausbleiben der Klimakrise und eine besser riechende Notdurft in ein und demselben Song zu philosophieren. Bei ihrem Namen, der beim Googlen schnell in unkeusche Ecken des Internets führen kann, lässt sich bereits erahnen, dass man die Texte der Bummms Boys nicht für voll nehmen sollte.
Ironie und Schalk steht bei der Band ganz oben und die Musik fühlt sich an wie eine seichte Form des Kabaretts. Kein Wunder, sie haben schon mit verschiedenen Kabarettisten Programme auf die Bühne gestellt und bei einem Kabarettfestival in Cottbus auch ihre Gastgeber, die Hengstmann-Brüder, kennengelernt. „Sie sind in Rostock extrem engagiert, gerade was die musikalische Arbeit mit Jugendlichen betrifft. Wir lieben diese Band einfach sehr und wollten sie schon immer bei uns haben. Jedoch ist die Bühne bei uns im Haus zu klein,“ verkünden die Hengstmanns.
Also geht es mit Stephan Michme & Band als Auftakt in das Technikmuseum. Dort haben Les Bummms Boys genug Raum zur Entfaltung ihres Sounds. Dieser hat es in sich, denn das Quintett reizt seine instrumentalen Möglichkeiten aus. Während Saxophon und Posaune für tänzerische Brassklänge sorgen, klimpert die Gitarre wundervoll verspielte Riffs vor sich hin. Kaum schwingt der Opener ihres aktuellen Albums „Farben“ an, schwelgt man dahin. Dieser Mix aus detailreicher Musik und mitunter geistreichen Wortspielen kann nur förderlich für die Lachfalten sein.
Technikmuseum
Dodendorfer Straße 65, 39112 Magdeburg
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Di - So 10-17 Uhr, am 24./25.12. u. 31.12. geschlossen