Musik auf Metallebene

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© Dagmar Heinrich Hoppen

Nazareth

Lebende Legenden seit 51 Jahren

Traditionsgebundenen, blitzblank gespielten Rock mit einem klangvollen und klagenden Gesang machten die schottischen Nazareth aus der Nähe von Edinburgh ab 1968 zu ihrem Programm. Zusammen mit anderen Bands der ersten Hardrock-Generation wie Led Zeppelin, Deep Purple, Uriah Heep und Black Sabbath war die Band maßgeblich an der Prägung des Hardrock beteiligt und legte auch einen Grundstein für den Jahre später aufkommenden Heavymetal. Ihre bekanntesten Alben „Razamanaz“ (1973) und „Loud ’n’ Proud“ sowie „Hair of the Dog“ (1975) waren hörbar und von den Protagonisten offen anerkannte Ideengeber für Bands wie AC/DC, Guns ’n’ Roses, Rose Tattoo und auch Motörhead. Aufgrund ihrer Hitsingles „Love Hurts“ und „Dream On“ wurde die Band bisweilen aber auch als nette Balladen-Kombo bewertet. Die einstige Stadion-Band wurde Mitte der Achtziger wieder zur Club-Band. Von der Ursprungsformation ist heute nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden des Sängers Dan McCafferty (2013), dem Tod des Drummers Darrel Sweet (1999) und dem schon Jahrzehnte zurückliegenden Austritt des Gitarristen Manny Charlton (1990), nur noch der mit dem Publikum feixende, sehr agile Pete Agnew am Bass vertreten. Dieser leitet als einzig verbliebenes Originalmitglied weiterhin die unter dem alten Bandnamen firmierende Besetzung, welche 2018 mit „Tattoed On My Brain“ ein neues Album veröffentlichte, das in der rund zweistündigen Show neben den Klassikern aus ihrer 50-jährigen Karriere „This Flight Tonight“, „Expect No Mercy“, „Hair Of The Dog“, „Dream On“ oder „Love Hurts“ zu hören sein wird. Jimmy Murrison an der Gitarre kann allerdings auch schon als Urgestein gesehen werden, wie auch Lee Agnew, der nun schon 20 Jahre die Stöcke in der Band schwingt. Carl Sentance, der das schwere Erbe angetreten hat, die charakteristische Reibeisenstimme von Dan McCafferty zu ersetzen, zeigt, dass man auch Ü50 noch anständig Gas geben kann auf der Bühne.

Zur Veranstaltung: Nazareth, 12. Dezember