© Manuel Miethe
Peter van Huffel (2.v.r.) und sein Quartett Castillo
Callisto ist in unserem Sonnensystem Jupiters zweitgrößter Mond, der unter seiner eisigen Oberfläche einen salzigen Ozean und damit einen potenziellen Lebensraum für Lebewesen haben könnte. Das neueste Projekt des Saxophonisten Peter Van Huffel ist hingegen ein bassloses Quartett mit der kanadischen Trompeterin Lina Allemano, dem griechischen Pianisten und Elektronikkünstler Antonis Anissegos und dem deutschen Schlagzeuger Joe Herstenstein. Auf ihrem Debütalbum „Meandering Demons" bieten sie im vorbildlichen Zusammenspiel einen tiefgreifenden Ansatz für modernen Jazz. Tradition trifft hier auf Innovation. Jazz-Historie wird mit Respekt reflektiert und aufregend weitergeführt; Klanglandschaften werden mit kreativen Pinselstrichen gezeichnet. Innovative Kompositionen schaffen hier komplexe Strukturen, die geplante Elemente mit der Spontaneität freier Improvisation verbinden. Blitzartige Haken werden durch die einzelnen Spieler geschlagen, um sich sodann in einem neuen Raum wiederzufinden. Das Fehlen eines Basses in diesem Ensemble bietet dem Klavier umfangreiche Möglichkeiten, die Vielfalt des Instruments auszuspielen, während Trompete und Bariton diametrale Frequenzen betonen und dem Quartett einen orchestralen Ansatz verleihen. Die subtile Integration der Elektronik im Klavierklang überwindet dabei Genregrenzen. Gemeinsam verbinden die vier Musiker komplexe musikalische Konzepte und ausgereifte Kompositionen mit meisterhafter freier Improvisation in unermüdlichem Zusammenspiel.
Forum Gestaltung
Brandenburger Straße 9-10, 39104 Magdeburg
Ausstellungen: Mi bis So, 14 bis 18 Uhr und bei Veranstaltungen