© W. Oschington
Omid
Die Mitglieder der iranischen Band leben in Magdeburg
Die Idee, eine iranische Band aufzumachen, kam bei der musikalischen Begleitung von Masoumehs erster Einzelausstellung ihrer Grafiken im Kiez-Kaffee Südost. Der jüngste Musiker Arman ist sechzehn und kam erst letztes Jahr mit seiner Mutter Masoumeh, die den Part der Frontfrau übernommen hat, nach Magdeburg. Kamran ist mit über vier Jahrzehnten am längsten in Magdeburg. Gemeinsam ist ihnen die Freude am Musizieren, wobei sie Melodien aus der alten Heimat ins heutige Magdeburg transportieren und neu instrumentalisieren. Das Besondere an ihren Stücken ist, dass sie Liedtexte interpretieren, die sich vor allem an religiösen Themen abarbeiten, jedoch nicht etwas islamischen, wie Masoumeh verrät. „Die meisten Deutschen denken da natürlich gleich an Schiitentum und Islam, wir jedoch behandeln christliche Themen“, so die Künstlerin. Deshalb wählten sie den Bandnamen „OMID:I“. Das „I“ steht für Iran und Omid heißt auf persisch Hoffnung. Sie sind sehr dankbar und froh, in Magdeburg die Freiheit zu haben, zu singen, was ihnen wichtig ist und wie es ihnen gefällt. Sie möchten damit ihrer Hoffnung musikalisch Ausdruck geben, dass eines Tages die Mullah-Diktatur endet und man auch in Iran wieder frei Kunst und Kultur öffentlich leben kann. Dies ist zur Zeit bei Todesstrafe weder Christen noch Bahá‘í oder anderen Minderheiten möglich. Ein Hoffnungsort als neue Heimat der Kreativität ist so für alle Musiker Magdeburg geworden.
OMID live am 16.9., im Rahmen der Vernissage von Der Pascha von Magdeburg, ab 17 Uhr