© Wolfgang Feik
Beauty is the Standard: Das Rick Hollander Quartett
Der Erfolg des Rick Hollander Quartetts ist sicher zunächst auf die couragierte Führung der Formation zurückzuführen. Ganz klar ist die Melodie hier Königin. Das Quartett ehrt Traditionen, unterwandert aber immer wieder Regeln auf sympathisch subtile Weise. Der energiegeladene Jazz der Gruppe wird dabei durch einen weichen Kern gemildert. Bodenständig und kraftvoll entwickelt sich im Konzert eine beeindruckende Unterhaltung mit gefühlvollen Gesangs- und Gitarrenballaden von „Standards“, übergehend in kammermusikalische Versionen mit Steeldrum und Flöte, die dann in paritätische Jazzquartett-Interpretationen münden. Der italienische Bassist Giampaolo Laurentaci dominiert als treibende Kraft im Quartett und bringt sein umfangreiches Wissen über Jazztradition mit kernigem Puls zu Gehör. Der sensible Gitarrist Paul Brändle versucht dagegen nicht, mit auffälliger Gitarren-Theatralik zu punkten. Er bereichert die Identität der Band ruhig und besonnen mit ausgeprägtem Sinn für Harmonie und Melodie. Sorgfältig webt er harmonische Klangteppiche und versteht es, ohne Effekthascherei Zuhörer in den Bann zu ziehen. Das Saxophon- und Flötenspiel von Energiebündel Dr. Brian Levy aus San Diego verbindet hingegen Virtuosität mit Feingefühl zu einem authentischen, musikalischen Ausdruck. Schlagzeuger Rick Hollander aus Detroit spielte bereits mit Brad Mehldau und Roy Hargrove und hat das nötige Einfühlungsvermögen, um mit starker musikalischer Vorstellungskraft zu begleiten und gleichzeitig mit Vision als Bandleader zu führen. Sein Spektrum an Ideen macht den Sound der Band aus. Und so macht das Quartett eine gemeinsame Reise mit hinlänglich bekannten Songs und läßt deren Melodien aus neuer Perspektive leuchten.
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Forum Gestaltung
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Ausstellungen: Mi bis So, 14 bis 18 Uhr und bei Veranstaltungen