© M. Kranz
Rudi, Daphne und Friedhelm widmen sich dem 50er-Schlager
Mit dem Rock ’n’ Roll der Beatles ist Friedhelm Ruschak aufgewachsen, aber als er 1982 mit Jürgen „Ali“ Albrecht „Juckreiz“ gründete, hatte er sich längst dem Punk und New Wave verschrieben, man provozierte mit Shirt-Drucken wie „No more fucking Rock’n’Roll“ oder „Lass mich Blues in Ruhe“. Auch dank der markanten Stimme von Marion Sprawe entstanden Hits wie „FKK“. Die Band gibt es bis heute, nach 1990 entstand aber parallel das Bandprojekt „Waruschka“, das mit fettem Crossover-HipHop-Sound gegen den Strich bürstete. Mit diesem Wind im Rücken schrieb er in jenen Jahren Musik für drei Musicals wie „Die Fabrik“, mit 42 Vorstellungen bis heute Quotenhit am Opernhaus.„Musik kennt keine Vergangenheit“ ist bis heute Ruschaks Lieblingsspruch und so entdeckte er aus einer Zufallsbegegnung mit Tom Posur den einst verschmähten Blues für sich, treten sie seither als rhythmusverliebte Live-Blues-Break Band auf. Mittlerweile ist Ruschak 72, der nicht ausrechenbare Tausendsassa aber ist er geblieben. Mit seinem neuesten Projekt wendet er sich den Fünfzigern zu. Wieder stand der Zufall Pate: Mit der Band „Tonikum“ und seiner ätherisch schönen Frontfrau Daphne spielte er beim Projekt „All-together-now“ zusammen. Bei der Backstage-Party kamen die beiden ins Gespräch und auf 50er-Jahre-Schlager, die mit Herzschmerz und viel Gefühl die Sehnsüchte nach dem verlorenen Krieg spiegelten. In den Texten wurde damals von Mädchen erzählt wie „Mary Lou“, die immer adrett und nicht in „Nietenhosen“ die brave Welt entzückte. Und das Hazy Osterwald Sextett wusste schon damals um die tiefe kriminelle Energie im bravdeutschen Kulturbusiness. Am Ende waren beide bereit, gemeinsame Sache zu machen: Ihr Projekt „Daphne und die Frudies“ bringt die 50s ins 21. Jahrhundert, verbindet heutigen Sound mit der Eleganz alter Tage. Dritter im Bunde ist Rudi Klapproth, seit 1985 Teil von „Juckreiz“. „So schnell habe ich noch nie ‘ne Band zusammenbekommen“, quietscht Ruschak vergnügt und Daphne gibt zurück: „Jeder kennt sie noch heute, diese Melodien und Rhythmen. Es ist die Musik, die ich schon immer machen wollte.“
Auftritte von Daphne & Die Frudies: 10. Oktober, FestungMark
© FestungMark
Festung Mark
Hohepfortewall 1, 39104 Magdeburg
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