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Valer Sabadus
Valer Sabadus
Andreas Scholl stand am Anfang der Karriere des jungen Deutsch-Rumänen. Als 17-Jähriger sah er den berühmten Countertenor im Fernsehen und ahmte ihn nach. Einfach so, aus pubertärem Übermut. Sabadus‘ Mutter erkannte verblüfft das Talent des Jungen und setzte sich mit ihm ans Klavier.
„Ich hatte mich bis dahin nie richtig mit Singen abgegeben, denn stimmlich bin ich ein schlechter Tenor, ein Tenor ohne gute Höhe, und ein schlechter Bariton, ohne gute Tiefe.“ Im selben Jahr begann er ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater München.
Einer der gefragtesten Countertenöre unserer Zeit
Valer Sabadus legte seit seinem Debüt bei den Salzburger Pfingstfestspielen 2009 eine regelrechte Bilderbuchkarriere mit aktuellen Stationen in Karlsruhe, Wien, Versailles, Brüssel und Zürich hin, wagte aber auch schon mal ein Crossover-Konzert mit dem Rapper Samy Deluxe in Berlin. In Magdeburg präsentiert Sabadus zusammen mit dem Münchner Spezialensemble L’Accademia Giocosa einen Mix aus Opernarien von Händel, Vivaldi, Gluck und natürlich Telemann.
Telemann und Qualität
„Voller Poesie“ ist das Konzertprogramm überschrieben, ein Hinweis auch darauf, dass Telemann großen Wert auf die Qualität der von ihm vertonten Texte legte. Ein Indiz dafür ist seine „Johannespassion“ aus dem Jahr 1745. Diese wurde in Nürnberg von einem Verleger gestochen, bei dem auch Bach veröffentlichte und liegt als einzige in dieser Zeit gedruckte Passion vor. Joachim Johann Daniel Zimmermann gelang 1733 mit dem Text zu einer Trauermusik auf August den Starken der Durchbruch. Dessen Libretti wurden von Telemann vertont. Zur Aufführung kommt die „Johannespassion 1745“ in Magdeburg mit dem jungen belgischen Ensemble „Les Mufatti“, das damit hier sein Debüt gibt.Weitere bedeutende Textdichter kommen mit Friedrich Wilhelm Zachariae und Karl Friedrich Ramler zur Aufführung: Der RIAS Kammerchor und die Akademie für Alte Musik Berlin interpretieren mit „Das befreite Israel“ und „Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ zwei ausgesprochene Spätwerke Telemanns, die nicht nur von der damals unkonventionellen Dichtung, sondern auch in der musikalischen Sprache sehr modern wirkten. Unter den Interpreten der aktuellen Festtagsausgabe finden sich weitere namhafte Künstler wie die Geigerin Midori Seiler, das Leipziger Barockorchester, Concerto Köln, das Händelfestspielorchester Halle, der Schauspieler August Zirner, der Oboist Albrecht Mayer. Und mit der Mezzosopranistin Geneviève Tschumi ist auch die erste Preisträgerin des Telemann-Wettbewerbes 2017 zu erleben.
Zur Veranstaltung: Valer Sabadus, 17.3., Zum Programm der Festtage (9.-18. März)
Dom zu Magdeburg "St. Mauritius und Katharina"
Am Dom 1, 39104 Magdeburg
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Täglich geöffnet Mai - Sept: 10-18 Uhr, April und Okt: 10-17 Uhr, Nov - Mrz: 10-16 Uhr, Sonn- und kirchliche Feiertage ab 11.30 Uhr, Eintritt frei.