© Robert Winter
Mark Forster
„Au revoir“ ist Mark Forsters größter Hit
Manchmal braucht der Erfolg Zeit, manchmal auch nur den richtigen Augenblick, den richtigen Song. Eben so wie bei Mark Forster im vergangenen Jahr. Er singt „Au-Revoir“ und wir sagen „Hallo“. Ein Newcomer ist er nicht mehr, hatte er doch schon sein Debütalbum „Karton“ zwei Jahre zuvor veröffentlicht. Viel ist davon allerdings nicht hängen geblieben, man erinnert sich an den von Drums getriebenen Song „Auf dem Weg“. Dessen locker leichte Melodien blieben im Ohr, der Text war einfach, aber intelligent.
Zwei Jahre später bringt Forster sein zweites Album auf den Weg, voller Bauch- und Kopfentscheidungen. Er erzählt Geschichten, holt sich zum ersten Mal andere Künstler wie Sido, Glasperlenspiel und Flo Mega für ein Album an seine Seite. Die erste Single-Auskopplung „Au-Revoir“ schlägt ein, läuft auf den Radiofrequenzen rauf und runter und bekommt Gold- und Platin-Status. Der Mann mit dem Bart, der Nerdbrille und Basecap hinterlässt Eindruck, aber auch sein neues Album. Es ist eine gelungene Mischung. Mal schlägt Forster ruhige, aber kräftige Töne an, wenn er über den immer gleichen Alltag einer langweiligen Beziehung nachdenkt. Mal bringen schnelle Rhythmen das überschwängliche Gefühl des Verliebtseins bei „Flash mich“ auf den Punkt. Man merkt, er setzt beim Texten auch auf Modewörter.
Die Kritiker meinen beliebige Texte, aber existieren nicht dieselben Probleme, gerade wenn es um Gefühle geht. Ein Singer-Songwriter ist Forster nicht, warum sollte man ihm das dann gerade zum Vorwurf machen. Seine Songs haben Identifikationspotenzial, gehen ins Ohr. Die Fans wissen das zu schätzen. Steht Forster auf der Bühne, tragen sie seine Worte durch die Hallen Deutschlands. Einen Vorgeschmack gibt sein Live-Album, aber ein Forster-Konzert ersetzt das trotzdem nicht.
©Rathmann