© MarshlCeronPalomino
Trat 2015 erstmals in Erscheinung: Pöbel MC
Oberflächlig betrachtet: hinter seiner Sturmhaube und dem Namen „Pöbel MC“ vermutet man erst einmal nicht die philosophischsten Rap-Texte. Doch der gebürtige Rostocker hat einiges an Tiefe zu bieten, wobei seine Strophen zu gleichen Teilen klug und „atzig“ sind. Linksgerichtet analysiert er Probleme unserer Gesellschaft. Seine Reime pöbeln, aber nur für Gerechtigkeit. Er tritt ein für Klimaaktivisten oder Seenotretter und gegen Homophie, sowie Nazis. Superreiche will er um ihr Erbe „erleichtern“ und Polit-Debatten auf Twitter sind für ihn nur Haarspalterei. Das alles findet Platz in einem thematischen Rahmen der typisch für Deutsch-Rap ist: Saufen, feiern, Selbstinzenierung. In einem Interview setzte er sich selbst die Standarts „Eloquenz, Kompetenz, Bühnenpräsenz“. Für letzteres ist er durchaus beliebt. Was in den feuchten Kellergemäuern autonomer Jugendzentren begann, hat nicht ohne Grund seinen Weg in ausverkaufte Konzertsäle gefunden: wo der Pöbelmane seine haltungsstabile Rhetorik zum Besten gibt und mit athletischer Bühnenperformance fusioniert. Zwischen Sprechgesang und wuchtigen Drum-Stafetten entwickelt beinahe jede Show früher oder später den dynamischen Vibe eines Punk-Konzerts. Zum Abgang kommt sein Alter Ego zum Vorschein und serviert ein Hardbass-Techno-Armageddon kosmischen Ausmaßes, dass selbst dem Zurückhaltendsten die Schweißperlen austreibt.
Pöbel MC am 27. Oktober, 20 Uhr
© Andreas Lander
Factory
Sandbreite 2, 39104 Magdeburg
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